1. Wullersdorfer Schulparlament
22. Juni 2011

Wir rückten an diesem Tag ein Thema in den Blickpunkt ,
das auch für den Schulalltag von besonderer Bedeutung ist:

„Keine Chance der Gewalt!“


Herr Direktor Franz Weber sprach vor allem über die unsichtbare psychische (verbale) Gewalt unter Schülern,
von der 80% betroffen sind, und wie wichtig es ist, Vertrauenspersonen zu haben, denn geteiltes Leid ist halbes Leid.

Kathrin Wilfinger und Marlene Rotter aus der 2. Klasse erklärten die zwei Formen der Gewalt,
die psychische und die physische (körperliche) Gewalt.
Weiters nannten sie als wichtige Hilfe sowohl für Opfer (Außenseiter) als auch Täter (Anführer) Hobbys und
sinnvolle Freizeitaktivitäten, um Aggressionen abzubauen.

Elternvereinsobmann Ernst Roman meinte, in der Familie werde Gewalt oft durch Stress und Druck der Erwachsenen ausgelöst.
Bei Problemen sollte in Ruhe miteinander geredet werden. Drill und Schläge seien keine Lösung, denn auf Gewalt folgt Gewalt.

Bernhard Kneissl und Florian Hofmann aus der 4. Klasse führten u. a. die möglichen Folgen psychischer Gewalt an:
Angst, Wut, Drogenkonsum, Tod, Depressionen, Angriff, Verletzungen, Konflikt mit dem Gesetz, Gefängnis, Krieg, Terror, ...

Bürgermeister Richard Hogl überraschte uns mit dem Ausspruch: "Gewalt kann auch positiv sein",
nämlich dann, wenn sie - im Sinn einer positiven Machtausübung - so eingesetzt wird,
dass sie im Rahmen der Gesetze bzw. Firmenleitung ist, zur Sicherheit der anderen.

Eva Maria Bauer, Lisa Bauer und Veronika Zehetgruber aus der 3. Klasse
erzählten von der Bloßstellung der Opfer im Facebook und von der Gewalt durch die Scheidung der Eltern.
Soziales Lernen, Handeln und Denken sollten in der Schule dann wichtiger sein, als die Leistung.
Weiters sollten Missbrauch und Misshandlungen in der Familie von Lehrern gemeldet werden.

Schularzt Dr. Josef Glasl verglich die Gewalt in der Bibel (Kriege, Vertreibung, Mord) mit der ZIB,
wo sich nichts geändert hat, und dem Sport - "Sport ist Mord". 
Er mahnte uns, kein primitives Verhalten an den Tag zu legen, sondern das Großhirn - die Vernunft - nie auszuschalten.

HOL Gertraude Spenling führte uns mit einem Schokoladen-Experiment - (wer BITTE sagte, bekam die Schokolade) -
vor Augen, dass man mit Zwischenmenschlichkeit viel erreichen kann, und zwar das, was man will.

Elternsprecherin Birgit Hogl betonte, dass ihre Familie noch nie Probleme mit Gewalt an unserer Schule hatte.
Gründe dafür sieht sie im Vertrauen, dem Wohlfühlen, dem Teamwork und den Bemühungen der Pädagogen.

SR Helmut Hörmann machte uns bewusst, dass man mit Händen Gutes tun,
aber auch Gewalt anwenden kann und jedes Wort, jede Tat wie ein Bumerang zurückkommen.
Er bekräftigte seine Ausführungen mit Sprüchen und Seligpreisungen ...

Mayor Manfred Zöhrer beleuchtete das Thema Gewalt aus rechtlicher Sicht.

Ein Insasse der Justizanstalt Sonnberg, der bereits 8 Jahre hinter Gittern verbracht hat,
erzählte auf beeindruckende Weise davon, wie er in die Spirale der Gewalt hineingeraten ist:
schlechte Freunde, Gruppenzwang, Alkoholmissbrauch, ...

Seine mahnenden Worte, diesen Teufelskreis am besten gar nicht zu betreten,
gingen den Zuhörern sichtlich "unter die Haut".



Dr. Gabriele Weghaupt, Psychologin an der Strafanstalt Sonnberg,
betonte, wie wichtig es ist, die eigene Gefühlswelt kennen und beherrschen zu lernen:

"Gewalt ist die letzte Zuflucht des Unfähigen!"